Bifacial PV-module

Bifaziale Solarzellen (zweiseitige Module, auch BSCs genannt) wurden in den 1970er Jahren erfunden und zunächst für Anwendungen in der Raumfahrt eingesetzt. Seit einigen Jahren wird diese Technik auch in großem Maßstab eingesetzt. Das Besondere an diesem Modultyp ist, dass die Module auf beiden Seiten Licht einfangen und Energie gewinnen können. Es wird erwartet, dass zweiseitige Solarmodule bis 2030 Standard sind.

Was sind ein Bifaziale Solarzellen?

Zweiseitige Module gewinnen nicht nur auf der Vorderseite Energie, sondern auch auf der Rückseite. Herkömmliche Module haben im Gegensatz dazu eine lichtundurchlässige Rückwand und können daher nur auf der Vorderseite Energie gewinnen.

Wenn zweiseitige Module auf einer stark reflektierenden Oberfläche installiert werden (zum Beispiel auf einem weißen Untergrund oder Steinen mit einer hellen Farbe), kann die Leistung um bis zu 27 % steigen. Das auf die Rückseite der Module reflektierte Licht wird als Albedostrahlung bezeichnet. Studien haben gezeigt, dass ein weißer Untergrund mehr als 80 % des einfallenden Lichts reflektiert.

Bifacial-Module sind in zahlreichen Ausführungen erhältlich. Einige sind in einem Rahmen montiert, andere haben eine Isolierverglasung, bei wieder anderen ist die Rückseite durchsichtig. Die meisten Module bestehen aus monokristallinen Zellen, da diese deutlich effizienter sind als polykristalline.

Der gemeinsame Nenner von Bifacial-Modulen ist, dass sie auf beiden Seiten Energie gewinnen können.

Wie werden Bifaziale Solarzellen installiert?

Die Art und Weise der Installation hängt vom jeweiligen Modultyp ab: Hat das Modul einen Rahmen oder nicht? Die meisten Hersteller von Bifaziale Solarzellen mit Rahmen liefern auch genau die für das jeweilige Produkt passenden Befestigungsmittel.

Die Halterungen für rahmenlose Bifacial-Module sind zum Schutz des Glases oft mit Gummikappen ausgestattet. Trotz der Schutzkappen muss jedoch darauf geachtet werden, die Schrauben nicht zu fest anzuziehen, um das Glas nicht zu beschädigen.

Die Leistung von Bifacial-Solarmodulen ist umso größer, je schräger sie installiert werden. Logisch, denn je mehr Licht auf beide Seiten fällt, desto größer der Ertrag.

Bifaziale Solarzellen eignen sich am besten für Flachdächer oder ebenen Untergrund, da sie dort in einem optimalen Winkel zur Sonne installiert werden können und möglichst viel reflektiertes Licht die Rückseite der Zellen erreicht.

Vorteile von Bifaziale Solarzellen

Bifaziale Solarzellen sind effizienter und liefern mehr Energie als herkömmliche Module, da sie auf beiden Seiten Energie gewinnen (bifacial = zweiseitig). Da beide Seiten zudem UV-beständig sind, ist dieser Modultyp häufig auch haltbarer als traditionelle einseitige Module.

Zweiseitige Solarmodule sind an bewölkten Tagen deutlich effizienter als herkömmliche. Außerdem sind sie unempfindlicher gegenüber Witterungseinflüssen, und ihre höhere Haltbarkeit macht eine längere Garantiefrist möglich.

Gängige Marken für Bifacial-Solarmodule sind LG, LONGi, Lumos Solar, Prism Solar, Silfab, Sunpreme, Trina Solar und Yingli Solar. Je mehr Hersteller Bifacial-Solarmodule produzieren, desto mehr wird dieser Typ von einer Nischenanwendung zu einem Massenprodukt, wodurch auch die Kosten in Zukunft immer weiter sinken werden.

Sind zweiseitige Module die Zukunft?

Aller Wahrscheinlichkeit nach findet diese Technik in den kommenden Jahren immer breitere Verwendung bei der kommerziellen Energiegewinnung, doch auch im Markt für Wohngebäude werden die herkömmlichen All-Black-Module vermutlich nach und nach durch die effizienteren doppelseitigen Module ersetzt.

Die größte Herausforderung bei der Installation von Bifaziale Solarzellen ist der Untergrund. Die meisten Dächer sind mit dunklem Bitumen oder dunklem Kies bedeckt, die das Sonnenlicht nicht optimal reflektieren und darüber hinaus Wärme speichern, was den Ertrag der Solarmodule verringert. Der optimale Hintergrund, um einen möglichst hohen Ertrag zu erzielen, sind weiße Polymere.

Checkliste für zweiseitige Solarmodule für Wohngebäude

Wenn Sie für ein Wohngebäude die Installation zweiseitiger Solarmodule erwägen, sollten Sie sich zunächst die folgenden Fragen stellen. Schon wenn Sie nur eine einzige Frage mit ja beantworten, kann sich die Installation zweiseitiger Module lohnen.

• Erwägen Sie die Installation einer Solaranlage auf einer Freifläche?
• Besitzen oder planen Sie eine oder mehrere Pergolen?
• Hat ihr Haus ein Vordach, einen Wintergarten oder eine Veranda, oder planen Sie solche?
• Haben Sie ein weißes oder silbernes Flachdach, oder kann ihr Flachdach in einer dieser Farben gestrichen werden?

Bei Wintergarten- oder Verandadächern sowie Wänden oder Grenzwänden etc. gibt es sehr kreative Möglichkeiten zur Installation von zweiseitigen Solarmodulen.

Hersteller

Es gibt zahlreiche Hersteller von Bifacial-Solarmodulen, die eine große Bandbreite an Produkten anbieten. Die wichtigsten von ihnen sind:

Amerisolar, ein amerikanischer Hersteller, der seine Bifacial-Module in den USA und in China fertigen lässt und Kunden auf der ganzen Welt beliefert;

Silfab Solar aus Nordamerika;

Solitek, ein litauischer Produzent, der sowohl ein- als auch zweiseitige Module herstellt;

Sunpreme, ein amerikanischer Hersteller, der in China produzieren lässt und über verschiedene Vertriebspartner die ganze Welt beliefert.

ESTG ist ein Großhändler für PV-Module und andere nachhaltige Elektroprodukte wie EV-Ladestationen, Solarbatterien und Infrarotheizung. Mit einer breiten Palette von A-Marken beliefert die ESTG Installateure in ganz Europa.